Wochen vergehen, ohne dass Sie Ihre Vakanz besetzen?
Und unter den wenigen Bewerbern befinden sich nur B- und C-Kandidaten, keine Top-Bewerber?
Dann liegt es vermutlich am Stellentitel. Denn:
Der Stellentitel ist das zentrale und wichtigste Element Ihrer Online-Stellenanzeige!
Er bestimmt darüber, ob Ihre Anzeige ein Top-Ranking erreicht – oder ob sie unter der Konkurrenz verschwindet. Und auch die Bewerberqualität steht und fällt mit dem ersten Eindruck. Die falsche Überschrift lockt unpassende Kandidaten. Der perfekte Stellentitel zieht Top-Bewerber an und schreckt unpassende Kandidaten ab.
Zum Glück müssen Sie nicht kreativ werden. Denn der perfekte Jobtitel folgt einer Formel.
Diese Formel sorgt dafür, dass Ihre Anzeigen deutlich öfter eingeblendet werden. Sie erhält mehr und vor allem die richtigen Anzeigenbesucher – und somit auch mehr hochwertige Bewerbungen als die durchschnittliche Ausschreibung.
Mit unserer Formel werden unsere Anzeigen nicht nur 100 bis 500 Prozent öfter angesehen als der Durchschnitt (Imp = Impressions), sondern auch viel öfter angeklickt (LV = Listingviews bzw. Anzeigenbesucher). Und hat man die richtigen Anzeigenbesucher gefunden, dann steigen auch die Bewerbungseingänge (AIT = Application Interest (Klick auf den Bewerberbutton)).
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Stellenbezeichnung in acht Schritten für Suchmaschinen und Kandidaten optimieren.
Los geht’s.
Erfolgreiche Stellentitel folgen einer Struktur.
Sie lautet:
„Berufsbezeichnung / Abschlussbezeichnung als Position / im Bereich mit Zusatzinformation“.
Ein Beispiel für eine gelungene Umsetzung:
Wieso das funktioniert?
Weil die Suchmaschine der Jobbörse UND potenzielle Kandidaten auf einen Blick erkennen, für wen sich eine Anzeige lohnt.
Der Titel enthält für die vakante Stelle relevante Suchworte. Deshalb zeigt die Plattform sie in den Top-Rankings der Wunsch-Zielgruppe an. Das nennt man Suchmaschinenoptimierung (SEO).
Gleichzeitig fasst die Überschrift nach unserer Formel die gesamte Stellenanzeige in einem Satz zusammen. Formale und gewünschte Qualifikationen sowie Aufgabe der Vakanz sind sofort klar.
Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Deshalb schauen wir uns im folgenden Artikel an, wie Sie in acht Schritten den perfekten Jobtitel basteln.
Ein guter Stellentitel ist eindeutig statt Wischiwaschi.
Wieso?
Über 40 % der Menschen bewerben sich nicht, wenn sie einen Titel nicht sofort verstehen.
Deshalb: Geben Sie der Headline Ihrer Anzeige eine so präzise Bedeutung wie möglich.
Das spiegelt sich auch in unserer Formel wider: Indem Sie die exakte Berufsbezeichnung oder Abschlussbezeichnung sowie einige zusätzliche Informationen nennen, wissen die Kandidaten auf einen Blick, was sie erwartet.
Viele HR-Verantwortliche machen dabei einen Fehler: Sie verallgemeinern.
Schließlich umfasst der allgemeine Begriff „IT-Spezialist“ viel mehr Menschen als der „IT-Spezialist Application Development Engineer Electronic Materials“. Ergo müssten sich deutlich mehr Kandidaten bewerben, oder?
Falsch gedacht.
Stellen Sie sich vor, Sie suchen online nach den berühmten Schuhen mit den roten Sohlen für ein ganz besodneres Gala-Event. Klicken Sie eher auf die allgemeine Werbung „Schuhe für jeden Anlass“ oder auf das spezielle Angebot „High Heels von Christian Louboutin“?
Genauso denkt auch Ihre Zielgruppe. Je genauer sie sich angesprochen fühlt, desto eher klickt sie auf Ihre Anzeige. Und desto mehr Bewerbungen erhalten Sie von den richtigen Kandidaten.
Deshalb sollten Sie sich vor jeder Ausschreibung folgende Fragen stellen, um den Titel so eindeutig wie möglich zu formulieren:
Achtung: Überlegen Sie sich genau, nach welchen Begriffen der Kandidat sucht. Denn diese gehören unbedingt in den Stellentitel. Nur so haben Sie die Chance, auf der ersten Seite der Suchergebnisse Ihres Wunsch-Bewerbers zu landen.
Passen Sie die Berufsbezeichnung dem Alter der Zielgruppe an. Denn Berufsbezeichnungen ändern sich mit den Jahren!
Suchen Sie etwa einen Sekretär mit 20 Jahren Berufserfahrung, sollten Sie einen Bürokaufmann ausschreiben. Berufsanfänger dagegen haben einen Abschluss als Kaufmann für Bürokommunikation – und tippen im Suchfeld den entsprechenden Begriff ein.
Wie wichtig die Zusammenfassung der kompletten Anzeige in einem Satz ist, zeigt mein liebstes Beispiel: der Produktmanager.
Können Sie beim Screenshot von Stellenanzeigen auf StepStone erraten, welche Anzeige sich an Juristen mit Spezialisierung Steuerrecht richtet?
Aber erst Raten und dann weiterlesen zur Auflösung!
In diesen vier Anzeigen werden ganz unterschiedliche Ausbildungshintergründe für die Produktmanager-Positionen gesucht: ein Chemie-Studium, ein ingenieurswissenschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt auf Optoelektronik und der klassische Kaufmann. Nur in der letzte Anzeige wird der Ass. Jur. mit steuerrechtlichem Hintergrund gesucht.
Hätten Sie nicht gewusst? Dann geht es Ihnen wie potenziellen Wunschkandidaten. Selbst, wenn ihnen die Anzeige über Umwege angezeigt worden wäre – angeklickt hätte sie niemand.
Darum: Seien Sie in Ihrem Stellentitel konkret.
Übrigens: Der Stellentitel muss nicht genau der Berufsbezeichnung entsprechen, die Sie im Arbeitsvertrag angeben. Es geht im ersten Schritt nur darum, von Bewerbern gefunden zu werden.
Wussten Sie außerdem, dass es auf den Jobbörsen zwei verschiedene Stellentitel gibt?
Einer erscheint in der Liste der Suchergebnisse und ist relevant für das Ranking einerseits und für eine gute Wahrnehmung durch die Zielgruppe andererseits. Der andere ist der Titel Ihrer eigentlichen Anzeige, der sich erst zeigt, wenn sich die Stellenanzeige öffnet.
Diese können sich unterscheiden und zu Ihrem Vorteil nutzen. Wann das sinnvoll ist – dazu später aber noch mehr.
Erst einmal gilt:
Eine aussagekräftige Berufsbezeichnung ist nur die halbe Miete.
Der beste Stellentitel bringt nichts, wenn Top-Bewerber ihn niemals zu Gesicht bekommen. Und dann wieder nichts, wenn sie ihn nicht anklicken.
Um das zu verhindern, sollten Sie den Titel für die Jobbörsen sowie Suchmaschinen wie Google, Bing & Co. optimieren.
Zum Glück gelten überall ähnliche Regeln: Es geht darum, im Titel die richtigen Begriffe zu verwenden. Die Begriffe, die Ihr Wunschkandidat für seine Jobsuche benutzt.
Noch einmal: Ohne den exakt richtigen Suchbegriff im Stellentitel wird Ihre Anzeige auf den Jobbörsen niemals hohe Rankings erzielen. Dann überlassen Sie die Top-Platzierung dem Wettbewerb.
Und so geht’s:
Zuerst sollten Sie sicherstellen, dass die Berufsbezeichnung, die Sie ausschreiben, auch tatsächlich so gesucht wird.
So lautet der offizielle Begriff für Pflegekräfte seit 2004 zwar Gesundheits- und Krankenpfleger. Doch auch fast zwei Jahrzehnte nach Einführung suchen immer noch mehr Menschen nach Stellen als Krankenschwester.
Modern? Sicher nicht. Aber dennoch die Realität, die über die Anzahl an passenden Bewerbern entscheidet.
Und wie finden Sie heraus, was Ihre Zielgruppe sucht? Dazu gibt es verschiedene Tools.
Google Trends
Mit den kostenlosen Google Trends vergleichen Sie Bezeichnungen nach ihrer Beliebtheit.
Die monatlichen Suchanfragen zeigen: Zehnmal mehr Menschen suchen nach dem Begriff „Krankenschwester“ als nach „Gesundheits- und Krankenpfleger“.
Plus: Der Keyword-Planer gibt Ihnen weitere Ideen für mögliche Suchbegriffe, die Ihr Wunschkandidat verwendet. Idealerweise bauen Sie diese Alternativen sowohl zusätzlich im Titel als auch im Anzeigentext ein.
Auto-Suggest
Die Auto-Suggest-Funktion der Stellenportale liefert Ihnen außerdem wertvolle Ideen. Bei der Schnellsuche erhalten Sie automatisch passende Vorschläge, sobald Sie etwas in das Suchfeld tippen.
Aber: Die Funktion zeigt in der Regel nur Jobbezeichnungen an, für die es aktuell auch Stellenanzeigen gibt. Verborgene Schätze ohne Angebot finden Sie hier nicht.
Oder Sie lassen sich von uns helfen.
Jetzt wissen Sie, nach welchen Suchbegriffen Ihre Zielgruppe sucht. Aber wie wählen Sie diejenigen aus, die für Ihre Ausschreibung am meisten Erfolg versprechen?
Perfekte Suchbegriffe halten die Balance zwischen zwei Faktoren: Suchvolumen und Spezifizierung.
Bonus-Tipp: Vermeiden Sie Bindestriche. Anzeigen mit der Kombination „Werbe- und Websitetexter“ im Titel werden von Websitetextern gefunden, von Werbetextern nicht. Besser: „Werbetexter / Websitetexter“. Volltreffer werden immer höher eingestuft als Teiltreffer.
Zusammengefasst könnte man sagen:
Stellen Sie die richtigen und zur Zielgruppe passenden Berufsbezeichnungen und Suchbegriffe in den Titel. Denn Suchtreffer im Stellentitel steigern die Auffindbarkeit Ihrer Anzeige um ein Vielfaches mehr als Suchtreffer im Anzeigentext.
Keine einfache Frage.
Schließlich gibt es einige englische Positionen, die sich im Deutschen bereits etabliert haben, wie den Key Account Manager. Für manche von ihnen gibt es nicht einmal ein deutsches Äquivalent. Oder kennen Sie ein deutsches Wort für den Supply Chain Manager?
Auf der anderen Seite fühlen sich einige Bewerber von englischen Begriffen abgeschreckt. Oder sie verstehen sie schlichtweg nicht.
Die falsche Entscheidung kann verheerende Auswirkungen haben: Während die Berufsbezeichnung in einer Sprache Ihre Anzeige in der Versenkung verschwinden lässt, sorgt die andere für Top-Bewerber am Fließband.
Denn wonach Ihre Top-Bewerber suchen, hängt von der Branche, dem Alter der Zielgruppe, Ihrem Branding und anderen Faktoren ab. Selbst die Region spielt eine Rolle: In Metropolen wie Berlin, München oder Frankfurt funktionieren englische Begriffe besser als in Aalen oder Eckernförde.
Gefahren englischer Bezeichnungen
Klar, als internationaler Konzern kann es verlockend sein, auf englische Bezeichnungen zu setzen. Gerade, wenn die Position häufig mit dem Ausland in Kontakt steht. Bewerben kann sich nur, wer die Sprache beherrscht.
Aber das birgt auch eine Reihe von Gefahren:
Außerdem können die falschen Bezeichnungen auch abschrecken.
Ein Beispiel:
Welcher Beruf verbirgt sich hinter dem „Storage Associate“?
Antwort: Ein Lagerarbeiter – der so formuliert aber nie gefunden wurde. Die potenziellen Kandidaten hatten aufgrund der englischen Bezeichnung Angst davor, im Berufsalltag Englisch sprechen zu müssen.
Funktion der Suchmaschinen
Zudem müssen Sie verstehen, wie Jobbörsen funktionieren. Denn nur moderne Stellenportale ordnen englische Berufsbezeichnungen („Sales Engineer“) den deutschen Äquivalenten („Vertriebsingenieur“) zu. Ältere Plattformen schaffen das nicht.
Selbst auf den Portalen mit Übersetzungsfähigkeiten gilt: Wer nach einer Stelle als „Vertriebsingenieur“ sucht, stößt zuerst auf Suchergebnisse mit dem Wort „Vertriebsingenieur“ im Titel. Anzeigen mit dem englischen Begriff “Sales Engineer“ erscheinen erst danach und werden deshalb vielleicht nie gefunden.
Deshalb: Checken Sie, was für Ihre Position relevant ist!
Manchmal kann auch die Mischung von Englisch und Deutsch interessant sein.
Dieser Titel signalisiert dem Bewerber beispielsweise, dass er beide Sprachen sicher beherrschen sollte. Außerdem wird er für die häufig gesuchten Begriffe „Biologe“ sowie „Genomics Application Specialist – NGS“ gefunden.
Die Zusammenfassung:
Die gesuchte Zielgruppe definiert, ob ein Titel in Deutsch formuliert werden muss oder ob sich das Englische besser eignet.
Die Erfahrung zeigt allerdings: im Zweifel lieber deutsch.
Jein.
Oft liest man von einer Zeichenbeschränkung von 40 bis 80 Zeichen. Diese Angabe ist oft technisch begründet und so auch nicht ganz richtig.
Bei Indeed können nur maximal 75 Zeichen als Jobtitel eingeben werden. Mehr sind nicht erlaubt – offiziell.
Bei Anzeigen, die via Schnittstellen automatisch zu indeed übertragen werden, können es auch mal mehr als die erlaubten 75 Zeichen sein.
MeineStadt.de oder Stellenanzeigen.de erlauben bis zu 255 Zeichen. Während Stellenanzeigen.de den gesamten Stellentitel in den Suchergebnissen anzeigt, endet bei meineStadt.de der Stellentitel nach drei Zeilen – also etwa 165 Zeichen sind für den Kandidaten sichtbar.
Und Google for Jobs – immerhin starten 80% aller Jobsuchen bei Google:
Damit die Stellentitel in ihrer vollen Länge erscheinen und nicht bei der Vorschau an der Seite abgeschnitten werden, sollte die Anzahl von 70 Zeichen nicht überschritten werden. Dies trifft aber nur auf die Präsentation auf einem PC zu. Öffnet man Google for Jobs auf einem Mobilgerät ist der Titel bereits bei 50 Zeichen abgeschnitten.
In den Suchergebnissen auf StepStone und Co. werden nur die ersten rund 50 bis 65 Zeichen des Titels angezeigt. Wie viele es genau sind, kommt auch auf die Breite der Zeichen an – ein „i“ nimmt schließlich weniger Raum ein als ein „w“.
Es gilt also: Die wichtigsten Informationen gehören in die ersten 40 Zeichen!
Das liegt auch in unserem Gehirn begründet. Schließlich lesen Ihre Kandidaten nicht jeden Titel vollständig durch. Vielmehr überfliegen sie die Suchergebnisse nach bekannten Begriffen – der Elektrotechniker etwa nach „Elektrotechnik“. Enthält der Jobtitel diesen Begriff nicht – wie in der Kachel ganz unten (E-Technik versus Elektrotechnik), wird er häufig übersprungen.
Werden Jobs in den sozialen Medien oder per Banner-Ads von den Jobbörsen bei Kooperationsplattformen extra beworben, ist noch weniger Platz verfügbar. Hier wird oft schon nach 50 Zeichen abgeschnitten.
Ist der perfekte Jobtitel demnach auch nur 40 oder maximal 80 Zeichen lang?
Nein.
Im Gegenteil: Längere Titel können Sinn ergeben, um weitere wichtige Suchbegriffe unterzubringen. Suchmaschinen erkennen sie auch im „abgeschnittenen“ Teil und „matchen“ trotzdem die Anzeige zu den Suchworten. So steigern Sie die Chancen, dass Ihre Stellenanzeige vor den Augen der Top-Bewerber erscheint.
Denn obwohl der Jobtitel bei StepStone in den Suchergebnis-Kachel zu lang ist und daher abgeschnitten wird, verbergen sich in diesem unsichtbaren Teil wichtige Suchbegriffe, die Kandidaten bei der Jobsuche nutzen: ‚Versorgungstechnik‘ und die Abkürzung ‚HKLS‘ (für Heizung, Klima, Lüftung, Sanitär).
Aber übertreiben Sie es auch nicht – Keyword-Spam wirkt unseriös! Ein gutes Gleichgewicht gewinnt die Gunst der Suchmaschinen UND der Bewerber.
Nur, wenn er notwendig und wichtig für die konkrete Position ist:
Übrigens: Dasselbe gilt für die Art der Anstellung. „Vollzeit“ muss nicht in den Titel, „Teilzeit“, „Minijob“, „befristet“ oder Ähnliches schon.
Stellenbörsen schalten Stellenanzeigen in der Regel nur dort, wo der Wirkungsort des potenziellen Mitarbeiters sein wird. Suchen Sie etwa einen Elektrotechniker für den Standort Stuttgart, wird die Anzeige nur in Stuttgart und Umgebung ausgestrahlt (oder denen gezeigt, die explizit nach Jobs in Stuttgart suchen).
Das schränkt Ihre Reichweite deutlich ein. Und Kandidaten, die durch Ihre Stellenanzeige erst über einen Umzug nachdenken müssen, erreichen Sie so auch nicht.
Nur auf Indeed und mit Social Media Recruiting Ads können Sie Stellen auch in anderen Regionen bewerben (etwa in NRW, wo viele Mechatroniker nach neuen Stellen suchen). Dann gehört die Information „Standort Stuttgart“ natürlich auch in den Titel.
Sie suchen explizit einen Berufsanfänger? Oder eine Führungskraft für das C-Level mit der entsprechenden Berufserfahrung?
Dann kann das auch so im Titel stehen. Klassisch wird das Einstiegslevel vor die Stellenbezeichnung geschoben:
Es gibt im Personalwesen ungeschriebene Gesetze, welche Hierarchiestufe zutrifft. Als Junior gilt zum Beispiel ein Einsteiger mit maximal drei Jahren Berufserfahrung – eher weniger. Halten Sie sich daran!
Wenn Sie offiziell einen Junior suchen (und bezahlen), aber Aufgaben im Senior-Bereich (Teamführung, geringe Einarbeitung) verteilen, schrecken Sie beide Zielgruppen ab: Berufsanfänger wegen der hohen Verantwortung, Erfahrene wegen des Gehalts.
Die Gefahr ist aber, dass bei den Kandidaten Fremd- und Selbsteinschätzung auseinander gehen:
So fühlen sich manche Bewerber vom Begriff „Senior“ und der vermeintlich nötigen Erfahrung abgeschreckt, obwohl sie objektiv durchaus für die Senior-Position geeignet wären.
Sowohl der „Junior“ als auch der „Senior“ sind deshalb oftmals problematisch.
Deshalb unser Tipp: Verzichten Sie im Zweifelsfall auf das Level im Titel und weisen Sie auf die notwendige Berufserfahrung erst im Anzeigenprofil hin. Statt nach einem Junior suchen Sie dann nach einem Absolventen oder Berufseinsteiger. Einen Senior ersetzen Informationen à la „mindestens x Jahre Berufserfahrung“.
Laut AGG müssen Sie Stellenanzeigen geschlechtsneutral formulieren. Das gilt auch für den Stellentitel.
Allerdings gibt es noch keine eindeutige Vorschrift, wie das funktioniert.
Auf der sicheren Seite sind Sie in der Regel mit dem Zusatz (m/w/d). Das steht für männlich/weiblich/divers und unterstreicht, dass das Geschlecht für die Position egal ist. Aber auch Zusätze wie (m/w/x) oder (m/w/divers) sind durchaus gebräuchlich.
Best Practice: Die erforderlichen Zusätze sind lediglich ein "unnötiges" Füllwort im Sinne der Auffindbarkeit, da es keine Ranking-relevanten Informationen enthält. Für die Ergebnisübersicht bei den Jobbörsen stellen Sie (m/w/d) ganz an das Ende des Jobtitels, um Platz zu sparen und um die wirklich wichtigen Informationen an den Anfang zu platzieren.
In der Anzeige allerdings platzieren Sie das (m/w/d) dagegen an die richtige Stelle. Das geht oft nur direkt bei den Jobbörsen, meist nicht über die Bewerbermanagementsysteme.
Und was ist mit Gendersternchen, Binnen-I und Co.?
Davon müssen wir aktuell aus Recruiting-Sicht abraten: Suchmaschinen erkennen die Gendersymbole nur schlecht. Im Zweifel erkennt die Maschine nur einen Teiltreffer. Dementsprechend selten werden diese Anzeigen von Top-Bewerbern gefunden.
Übrigens: Wer sagt, dass Sie das generische Maskulinum benutzen müssen? Bei Stellen, die traditionell eher von Frauen besetzt werden, kann es sich lohnen, (auch) die weibliche Bezeichnung in den Titel zu schreiben: „Steuerberater / Steuerberaterin“.
Dann ranken Sie nicht nur für beide Suchbegriffe ganz oben, sie erzielen darüber hinaus auch noch einen Voll- und einen Teiltreffer für den Suchbegriff „Steuerberater“.
Wichtig: besser je ein Leerzeichen vor und hinter dem Schrägstrich. Nur so erkennt die Maschine beide Bezeichnungen zweifelsfrei!
So suchen beispielsweise deutlich mehr Menschen nach Stellen als „Verkäuferin“ als nach einer als „Verkäufer“ (Quelle: Indeed Hiring Insights).
Je nach Zielgruppe macht es also durchaus Sinn, manchmal ganz bewusst die weibliche Form dem generischen Maskulin vorzuziehen.
Bevor Sie beginnen, den perfekten Stellentitel zu formulieren, sollten Sie diese Last-Minute-Tipps beachten.
Hüten Sie sich vor „kreativen“ Bezeichnungen
Sie möchten Bewerbern zeigen, dass Ihr Unternehmen cool ist?
Also schreiben Sie die Stelle als „Marketing Rockstar“, „Software-Ninja“ und Co. aus.
Doch das ist keine gute Idee – aus mehreren Gründen.
Denn niemand sucht nach diesen Begriffen und auch die Suchmaschinen können ihn zuordnen. Es wird Sie also niemand finden. Zumindest nicht die Richtigen.
Und wenn sich doch einmal jemand auf Seite 43 der Jobbörse verirrt, wird er Ihre Anzeige überspringen. Erinnern Sie sich: Über 40 Prozent der Menschen bewerben sich NICHT, wenn sie ihre Aufgabe im Stellentitel nicht sofort verstehen.
Moderne, englische Jobbezeichnungen, mit denen nur wenige etwas anfangen können, sind deshalb genauso ungeeignet wie lustige oder ungewöhnliche Titel.
Auf die Spitze treibt das übrigens der Generator von Bullshitjob – sehr witzig für eine Pause vom Recruiting!
Sofort streichen!
Manche Informationen haben in einem guten Titel einfach nichts verloren. Sie nehmen im besten Fall nur Platz weg und schrecken im schlimmsten Fall Top-Bewerber ab.
Verzichten Sie also darauf:
Suchbild
Gleich ganz viele "handwerkliche" Fehler in einer einzigen Anzeige. Wer findet sie alle?
Inspiration bei der Konkurrenz finden
Sie haben gar keine Idee, was Sie in die Titelzeile tippen könnten? Dann lohnt sich ein schneller Check beim Wettbewerb.
Aber: Überprüfen Sie die gesammelten Bezeichnungen trotzdem auf die acht Schritte aus diesem Beitrag. Nicht jeder Recruiter hat ihn gelesen. ;-)
Wir bieten Ihnen einen kurzfristigen und unverbindlichen Informationsaustausch mit einem unserer Experten an. Gemeinsam erörtern wir Ihre Potentiale und den akuten Handlungsbedarf in Bezug auf die Themen Recruiting und Arbeitgebermarke. Am schnellsten per Telefon, am liebsten via Zoom, Teams o.ä.
Michael Kruse
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Marken- / Kampagnenstrategien
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Senior Consultant Recruiting
Analyse, Planung, Optimierung